Die auch als Sonnenscheibe bekannte Goldscheibe von Moordorf wurde 1910 in der Nähe von Aurich bei Torfstecharbeiten zufällig entdeckt. Vom Finder als Altmetall verkauft, gelang sie später in den Kunsthandel und konnte 1925 vom Römischen Zentralmuseum Mainz erworben werden. Das Mainzer Museum bot die Goldscheibe dem heutigen Landesmuseum Hannover zum Kauf, wo sie heute noch beheimatet ist. Die Goldscheibe hat einen Durchmesser von 14,5 cm und besteht aus 0,14 mm dünnem Goldblech, in das von der Rückseite geometrische Verzierungen eingestempelt worden sind. Um das dünne Blech in Form zu halten, war die Scheibe ursprünglich auf einer vermutlich hölzernen Unterlage befestigt. Wahrscheinlich steht die Goldscheibe im Zusammenhang mit dem in der Bronzezeit verbreiteten Sonnenkult. Zeitlich ist sie in die ältere bis mittlere Bronzezeit einzuordnen.
S. Veil, Goldscheibe aus Moordorf. In: Ostfriesische Landschaft (Hrsg.), J. F. Kegler (Bearb.): Land der Entdeckungen. Die Archäologie des friesischen Küstenraums. Aurich 2013, 410-411.