Bei Kultivierungsarbeiten im Stapeler Moor fanden Arbeiter 1938 einen goldenen Ring. Da der Boden tiefgreifend umgearbeitet wurde, konnte nur noch vage rekonstruiert werden, woher der Ring genau stammte. So ist ungeklärt, ob der Ring eine Opfergabe darstellt oder einfach nur verloren gegangen ist. Der Ring besteht aus massivem Gold und trägt eine ovale Schmuckscheibe mit einem eingekerbten Sternmuster am Rand. Daran schließt sich ein Golddraht, der in seiner Form vielleicht eine Perlenschnur imitiert. Das Zentrum bildet ein ovaler, hellblauer Glasbelag, eingefasst in einer schwarzen Glasmasse. Da die Goldfassung von hoher handwerklicher Qualität ist, ist es möglich, dass der Ring ursprünglich statt der preiswerteren Glaspaste eine Edelsteingemme oder –kamee besaß, die nach Beschädigung ersetzt wurde. Der Durchmesser des Reifes (14-16 mm) lässt vermuten, dass er für eine Frauenhand gemacht wurde. Anhand bestimmter Fertigungsmerkmale, unter anderem der drei Kügelchen, die zur Dekoration und Verfestigung der Verbindung zwischen Reif und Schmuckplatte angelötet wurden, und aufgrund des Musters am äußeren Rand der Platte, datiert man den Ring um 350 n. Chr. und damit in die späte römische Kaiserzeit.
K. Nowak-Klimscha, Der goldene Fingerring aus Meinersfehn. In: Ostfriesische Landschaft (Hrsg.), J. F. Kegler (Bearb.): Land der Entdeckungen. Die Archäologie des friesischen Küstenraums. Aurich 2013, 436-437.