1880 wurde von Arbeitern beim Torfstechen in Ostrhauderfehn ein bronzezeitlicher Hort gefunden. Zusätzlich wurde noch der Griff eines Beutels entdeckt – vermutlich ein Überbleibsel des Behälters, in dem sich die Funde ursprünglich befanden. Dieser Griff besteht aus mit einem Faden umwundenen Pflanzenstiel und ist der bisher älteste Textilfund Ostfrieslands. Der Fund selbst umfasst eine Lanzenspitze, ein Tüllenmesser sowie zwei ineinandergreifende Bronzeringe und zwei Armringe. Drei ringförmig gebogene Bronzedrähte mit unterschiedlichen Perlen aus Glas, Bernstein und Bronze sind weitere Fundstücke. Zwei Schnurverteiler, die benutzt wurden um die Schnüre eines Kolliers auseinanderzuhalten, sowie neun Fragmente von Bronzeblechspiralen, die auf diese Schnüre aufgezogen waren gehören ebenfalls zu den Fundstücken aus dem Moor. Da die Überlieferung sehr lückenhaft ist, bleibt anzunehmen, dass der Fund nicht mehr vollständig ist. Heute gehören die verbliebenen Stücke zur Sammlung des Ostfriesischen Landesmuseums in Emden.
J. F. Kegler, Der Hortfund von Ostrhauderfehn. In: Ostfriesische Landschaft (Hrsg.), J. F. Kegler (Bearb.): Land der Entdeckungen. Die Archäologie des friesischen Küstenraums. Aurich 2013, 416-417.