Die genauen Fundumstände dieses bedeutenden Silberschatzes sind bis heute unklar. Der einzige Hinweis ist ein Eintrag im Protokoll der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden aus dem Jahre 1838. Der Eintrag vom 16. Mai besagt, dass beim Kloster Barthe eine große Anzahl von Münzen gefunden worden sind, von einer Art, die den Anwesenden gänzlich unbekannt gewesen sei. Überlieferungen nach sind in der Nähe vom alten Klosterplatz Barthe mehr als 800 Münzen gefunden worden, vermutlich von Tagelöhnern, die Steine für den Chausseebau gesammelt haben. Was nach dem Fund genau mit den Münzen geschah, ist ebenfalls nicht bekannt. Der Großteil wurde später von der Emder Gesellschaft aufgekauft, jedoch waren einige Münzen schon durch Tauschtätigkeiten eines Numismatikers weit verstreut worden, einzelne Stücke gelangten sogar bis nach Kopenhagen. Der Teil, der sich noch heute im Ostfriesischen Landesmuseum in Emden befindet, umfasst 752 Münzen mit einem Gesamtgewicht von 926 Gramm. Es handelt sich um sogenannte Sceattas. Dieses Wort bedeutet eigentlich nichts anderes als Schatz. Was den Barther Hort so besonders macht, ist erstens sein Umfang (es wurde immerhin etwa ein Kilo Silber im Boden vergraben) und zweitens, dass von den (noch vorhandenen) Münzen des Hortes keine Münze zweimal mit der gleichen Prägung vorkommt. Die große Vielfalt an unterschiedlichen Zierelementen ist der Grund, warum der Hort auch fast 175 Jahre nach seiner Entdeckung noch nicht endgültig ausgewertet und publiziert wurde.
Bärenfänger, R.: Sceatta-Hort von Hesel. In: Ostfriesische Landschaft (Hrsg.), J. F. Kegler (Bearb.): Land der Entdeckungen. Die Archäologie des friesischen Küstenraums. Aurich 2013, 440-441.