In den unruhigen Zeiten der niederländischen Unabhängigkeitskämpfe – dem sogenannten Achtzigjährigen Krieg (1568–1648), wurde es notwendig, die Ostgrenze der späteren niederländischen Republik zu befestigen. In diesem Zusammenhang wurde 1580 bei Diele im ostfriesischen Rheiderland die Grenze zwischen der Grafschaft Ostfriesland und dem Gebiet des Bistums Münster (dem heutigen Emsland) abgesichert.
Während des 15. bis 18. Jahrhunderts war Leerort als größte ostfriesische Landesfestung über die Grenzen hinaus bekannt. Mit mächtigen Wällen und Wassergräben geschützt und von den Flüssen Ems und Leda umflossen, lag auf der Landzunge eine der Residenzen der ostfriesischen Grafenfamilie.
Die vorliegende Publikation umfasst die Präsentation der Ausgrabungsergebnisse und der geborgenen Funde aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Sie zeigt das Fundspektrum einer Epoche, die in dieser Form bisher für Nordwestniedersachsen bisher noch nicht im Fokus der archäologischen Forschung stand. Die Betrachtung erfolgt insbesondere unter dem Aspekt der Ereignisse um den Achtzig- bzw. Dreißigjährigen Krieg, die in der Region besondere Auswirkungen auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen hatten.
Bibliographische Angaben: Andreas Hüser, Dieler Schanze und Festung Leerort. Studien zum frühneuzeitlichen Festungsbau in Ostfriesland. Beiträge zur Archäologie in Niedersachsen 23 (Rahden/Westf. 2024).
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