2709/9:15 - Bunderhee-Steinhaus
Mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz untersuchte die Ostfriesische Landschaft im Jahr 2017 am Steinhaus Bunderhee das Umfeld des spätmittelalterlichen Wohnturms.
Das Steinhaus Bunderhee stammt in seinen ältesten Teilen, dem Wohnturm, vermutlich aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. An der Westseite ist 1712 ein Anbau realisiert worden, der 1735 zu seiner heutigen Ausdehnung erweitert worden ist. Bei dem Gebäudekomplex handelt es sich um ein sehr wertvolles Baudenkmal, da es die Bauform des Wohn- und Verteidigungsturmes aus dem 14. Jahrhundert fast unverändert im vorhandenen Bestand repräsentiert. In Ostfriesland ist es hiermit einzigartig. Das Steinhaus Bunderhee ist Identifikationsort für die ostfriesische Häuptlingskultur, einer aus der mittelalterlichen friesischen Freiheit entstandenen Machtposition von nobiles, die aus den genossenschaftlich organisierten „universitatis“ durch Reichtum herausstachen. Ausdruck der Machtposition waren unter anderem aus Backsteinen errichtete Gebäude, sogenannte Steinhäuser.
Das Steinhaus Bunderhee dient seit einer aufwendigen Sanierung 2009 und 2010, auch mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, als Ausstellungszentrum zur ostfriesischen Häuptlingskultur, als kulturelle Begegnungsstätte (für Lesungen, Konzerte, Führungen) und seit Juni 2016 zudem auch für standesamtliche Hochzeiten.
Seit August 2017 fanden südlich des Steinhauses Ausgrabungen statt. Denn bisher ungeklärt sind die Fragen zum Umfeld der Anlage. Zum Bauensemble eines spätmittelalterlichen Steinhauses gehören aus Holz errichtete Wirtschaftsgebäude. Dieser Frage wird nun durch eine angepasste archäologische Untersuchung nachgegangen. Ziel der Untersuchungen soll es sein, eindeutige Belege für den Standort und die Datierung der mittelalterlichen Hofgebäude zu erhalten. Bereits in den ersten Tagen der Ausgrabung sind Schichten zu Tage getreten, die massiv mit historischem Bauschutt verfüllt waren und scheinbar einen Bezug zu einem im Westen liegenden Graben hatten, der parallel zur heutigen Steinhausstraße lag. Es wurde schon früh vermutet, dass das Steinhaus eine zentrale Rolle im örtlichen Handel gespielt haben muss und deshalb über einen schiffbaren Zugang zur Meeresbucht Dollart verfügte.
In den Verfüllungsschichten ist ein einzigartiger Befund zu Tage getreten: Ordentlich aufgereiht lagen dort mehrere Lagen gut erhaltener Dachpfannen vom sogenannten Typ „Mönch und Nonne“. Einige waren durch die Auflast zerdrückt. „Mönch und Nonne“-Dacheindeckungen sind typisch für repräsentative Gebäude des Mittelalters. Sie bestehen aus konvexen Dachpfannen (Nonne), auf die konkave Pfannen (Mönch) gelegt werden. Aktuell liegt die Vermutung nahe, dass es sich bei diesen Dachpfannen um die originale Dacheindeckung aus der Bauzeit des Steinhauses handelt. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde das Steinhaus zu einem Wohnhaus umgebaut und erhielt in diesem Zuge seine heutige Gestalt mit einem Satteldach, größeren Fenstern und Kaminen in den Innenräumen. Die Dachpfannen mögen hier für eine spätere Verwendung aufgestapelt, jedoch schon bald überwuchert worden sein. Die untere Lage zu bergen erschien nicht lohnend, so dass sie im Boden verblieb.
(Text: Jan F. Kegler)
Funde
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„Boutellien von grob und gemeiner Art“
Ostfriesland ist kein typischer Glashüttenstandort. Im Gegenteil: Glas musste in der Regel hierher importiert werden. Im 19. Jahrhundert gab es in Emden und Großefehn ein paar Versuche, eine florierende Glasproduktion, vornehmlich für Gebrauchs- und Apothekerwaren, zu etablieren. Diese Versuche sind aber aus verschiedenen Gründen nach relativ kurzer Zeit gescheitert. Umso ungewöhnlicher und erfreulicher ist dann […]
Nicht vollständig
Bei archäologischen Untersuchungen in einem Gewerbegebiet in Westerholt-Terheide kamen Bestattungen ans Tageslicht. Aus einer von ihnen stammt diese Grabausstattung. Dem Verstorbenen, dessen Gebeine bereits vergangen waren, wurden dieser mit Schrägstrichen verzierte Becher sowie eine angebohrte Rohform einer Streitaxt aus Felsgestein mitgegeben. Die Verzierung auf dem Keramikbecher ist typisch für die sogenannte Einzelgrabkultur. Sie datiert an […]
Ausgespielt
Bei der archäologischen Begleitung der Baumaßnahmen am Bürgermeister-Müller-Platz und dem westlichen Georgswall 2013 konnten die Reste des alten Auricher Hafens dokumentiert werden. Der Hafen wurde Ende des 18. Jahrhunderts als Teil des Treckschuitenfahrtkanals angelegt. Damit war eine Verbindung zwischen Aurich und Emden geschaffen. Seine Bedeutung verloren Hafen und Kanal mit der Fertigstellung des Ems-Jade-Kanals 1888. […]
Gräfliches Geschirr
Die im 15. Jahrhundert gegründete Festung Leerort bei Leer entwickelte sich im 16. Jahrhundert zur größten Landesfestung der Grafschaft Ostfriesland. Ihr Zentrum bildete das unter Edzard dem Großen im Jahre 1501 erbaute Schloss, das nach mehrfachen An- und Umbauten 1712 abgebrochen wurde. Im Rahmen des INTERREG IV-Projektes „Grenzland Festungsland“ untersuchte die Ostfriesische Landschaft in den […]
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Hirsch im Watt?
Am Strand von Norderney wurde per Zufall diese Geweihaxt gefunden. Sie ist aus dem Geweih eines Rothirsches gefertigt worden. Wahrscheinlich ist, dass es sich um ein Gerät vom Typ „Rosenaxt“ handelt. Die Geweihrose selbst aber fehlt. Ob sie abgebrochen ist oder absichtlich entfernt wurde, lässt sich allerdings nicht sicher sagen. Im Bereich des Schaftloches lassen […]
Eine Grube gibt Rätsel auf
Bei archäologischen Voruntersuchungen im Baugebiet Spitzwegstraße in Ihren, Westoverledingen wurden 2011 die Reste einer Siedlung der Vorrömischen Eisenzeit freigelegt. Brunnen, Pfosten und Gruben waren auf dem sandigen Geestrücken verteilt, der nach Osten hin von einem Moor überdeckt wurde. Auch einzelne Urnenbestattungen fanden sich dazwischen. Das Areal wurde in der Neuzeit als Ackerland genutzt; Wölbackergräben mit […]
Daneben
Spuren der eiszeitlichen Jäger- und Sammler in Ostfriesland sind sehr selten. Üblicherweise sind nur Geräte aus Gestein erhalten. Davon sind wenige Objekte zeitlich und von ihrer Form so eindeutig anzusprechen, dass man sie einer urgeschichtlichen Kultur zuweisen kann. Umso erfreulicher ist es, wenn Einzelfunde diese Erkenntnislücke in der ostfriesischen Geschichte schließen. Um so einen Einzelfund […]
Große Steine – Kleine Funde
Das Großsteingrab Tannenhausen gehört zu den wenigen steinzeitlichen Großsteingräbern in Ostfriesland. Von den bekannten fünf Grabanlagen ist es das einzige, von dem noch obertägig Reste zu sehen sind. Die drei heute zu besichtigenden Steine werden im Volksmund „Butter, Brot und Käse“ genannt. Ausgrabungen im Bereich des Großsteingrabes fanden bereits 1780 vor der Gründung der Kolonie […]
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In der Zwickmühle?
Bereits vor einigen Jahren wurde im Ortskern von Manslagt (Gemeinde Krummhörn) ein spätmittelalterlicher Backstein gefunden. Die genauen Fundumstände sind nicht überliefert. Das sogenannte Klosterformat des Steins weist auf eine Entstehung im 14. oder 15. Jahrhundert hin. Noch sichtbare Spuren von Kalkmörtel zeigen, dass der Stein ehemals verbaut war. Auf einer der Schmalseiten sind vor dem […]
Vom Heimläuten und lustigem Tanz
Bei Erneuerungsarbeiten auf dem Kirchhof der Gemeinde Jemgum fanden archäologische Untersuchungen statt. Nach einer Presseveröffentlichung über die Tätigkeiten auf dem Friedhof meldete sich ein Jemgumer Bürger, dessen Vater nördlich des Friedhofes eine Stellmacherei betrieben hatte. Aus dessen Nachlass übergab er diverse Funde, die aus dem Aushub von Gräbern stammen sollen, darunter zwei Dachziegel des Mönch-Nonne-Formats, […]
Ein Messer zu jeder Zeit
Messer gehören seit jeher zu den wichtigsten Werkzeugen des Menschen. In der Regel zum Schneiden verwendet, hat das Messer im Laufe der Zeit seine ursprüngliche Funktion immer beibehalten, änderte sich jedoch in der Art des Materials, der Form der Klinge und auch des Griffs. Älteste Formen sind einfache Klingen und Abschläge aus Feuerstein, deren rasiermesserscharfe […]
Verborgen im Burggraben
Maulwürfe und ein Hobbyarchäologe aus Moormerland haben Anfang des Jahres 2014 einen überraschenden Fund ans Tageslicht gebracht: Im Neermoorer Neubaugebiet an der Uko-Beenen-Straße fanden sich Hinweise auf eine spätmittelalterliche Burgstelle. Ausgrabungen der Ostfriesischen Landschaft im Frühsommer 2014 konnten diese Burgstelle in großem Umfang bestätigen. Neben den Fundamenten eines aus Backsteinen errichteten Wehrturmes konnten ein Burggraben, […]
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Funde, die es nicht geben dürfte
Für den Zeitraum des 4. und 5. Jahrhunderts nach Christus wurde von der archäologischen Forschung bisher eine gewisse Siedlungsleere auf der Ostfriesischen Halbinsel postuliert. Mit dem Ende des Römischen Reiches brachen die Absatzmärkte im Süden weg, zudem drangen neue Menschen aus dem Osten in die germanischen und römischen Gebiete ein. Dies hatte wohl auch für […]
Vom heimischen Herd
Der Marktort Leer wird erstmals im 9. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Bisher kennen wir jedoch aus dem mittelalterlichen Leer kaum archäologische Spuren. Im Zuge der Neubebauung eines Gebietes inmitten der Leeraner Altstadt unmittelbar in der Nachbarschaft der Harderwykenburg konnten im Herbst 2014 neue Hinweise auf die mittelalterliche Bebauung dieses Bereichs gewonnen werden. Das Gelände befindet sich […]
Treibgut aus der Bronzezeit
Im Frühjahr fand Roswitha Freerks per Zufall einen Flintdolch auf der Nordseeinsel Norderney. Das Stück würde am Spülsaum in der Nähe der „Weißen Düne“ aufgelesen. Wie die meisten Fundstücke aus dem ostfriesischen Wattenmeer weist der Dolch einen dunkelgrau bis schwarzen Überzug aus Eisensulfat auf, der im chemischen Milieu des Wattenmeeres unter Luftabschluss entsteht und sich […]
Die Anfänge der Inseln
Die heutigen Schwemmsandinseln vor der niedersächsischen Küste sind kaum mehr als 2000 Jahre alt. Sie sind wohl als hochwasserfreie Sandplaten entstanden, die dann nach und nach mit Dünen bedeckt wurden. Es wird angenommen, dass dies in einem starken Absinken des Meeresspiegels begründet ist (z.B. Behre 2008, 26). Eine Radiocarbondatierung eines alten Salzwiesenhorizontes auf Juist datiert […]
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Von Glückspfennigen und Königen
Im Juli 2014 fanden Urlauber am Hauptbadestrand von Juist eine Münze. Es handelt sich um einen Long-Cross Penny, der während der Herrschaft von Heinrich III. (1216-1272) geprägt wurde. Die Umschrift der Vorderseite mit dem Bild des Königs mit Zepter lautet HENRICUS REX III, jene der Rückseite mit dem Kreuz RIC/ARD/ONL/UND, was auf den Münzmeister Richard […]
Gesunken vor Borkum
Im Herbst 2014 fand die Sammlerin Brigitte Jantz bei einem Strandspaziergang am westlichen Inselstrand eine große Silbermünze. Es handelt sich um einen Guldiner aus dem Jahr 1547. Er wurde im Bistum Regensburg geprägt und hat noch ein Gewicht von etwa 26 (ursprünglich 27) Gramm und einen Durchmesser von 3,9 cm. Auf der Vorderseite zeigt er […]
Der Franz, die Flöhe, und wie man sie fängt
Während der archäologischen Betreuung einer Höchstspannungsleitung wurde im Juni 2015 wenige Kilometer östlich von Emden ein kleines Röhrchen aus Buntmetall geborgen.Das Fundstück ist sieben cm lang und weist vier Reihen von jeweils fünf Bohrungen auf. Das untere Ende ist mit einem Metallplättchen verschlossen, das obere zeigt ein innenliegendes Schraubgewinde. In das Gewinde wurde ein Stift […]
Überraschung im Novembernebel
Es ist ein ungeschriebenes Gesetz in der Archäologie, dass bei den Ausgrabungen die schönsten Funde kurz vor Wochenende oder – noch besser – am Ende der Arbeiten zu Tage kommen. So war es auch in Holtgast bei Esens. Ein Team des Archäologischen Dienstes der Ostfriesischen Landschaft untersuchte im Jahr 2014 im Vorfeld der Erschließung eines […]
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Belgischer Bauerntanz
Im Herbst 2015 wurde bei archäologischen Untersuchungen am Roten Siel in Emden ein sogenannter Bauerntanzkrug gefunden. Der noch 21 cm hohe Krug (ursprünglich ca. 27 cm) besteht aus Steinzeug und wurde 1587 in Raeren (Belgien) gefertigt. Der Krug zeigt einen breiten, zylinderförmigen Bauchfries über einer abgesetzten Standfläche und unterhalb einer abgeknickten, als breite Kehle und […]
Wintertied is Schöfeltied!
Im Herbst 2015 wurde für den Neubau eines Hauses im Emder Stadtteil Borssum ein Haus aus den 1920er Jahren abgerissen. Da das Gebäude nicht unterkellert war, kamen noch intakte Wurtenschichten zu Tage. Das Baugrundstück liegt am nördlichen Randbereich der ursprünglich eine eigene Herrlichkeit bildenden Wurtensiedlung Klein-Borssum. Das Gelände fällt nach Norden hin um etwa einen […]
Rechenpfennig bin ich genannt
„Rechenpfennig bin ich genannt, zaig oft gros Ehr und Schand“. So lautet die Umschrift auf einem Rechenpfennig des 16. Jahrhunderts aus Österreich. Rechenpfennige, auch Raitpfennige oder Jetons genannt, sind keine Münzen, sondern dienten ausschließlich dem „Rechnen auf der Linie“. Bevor die Araber das arithmetische Rechnen nach Europa brachten, wurde mit Rechenpfennigen auf Rechenbrettern und Rechentüchern […]
Schlicht, aber schön
Muss Schmuck immer exklusiv und auffällig sein? Diese Frage stellte sich an einem Fundensemble, das bei Ausgrabungen im Sommer 2015 in Terheide bei Westerholt, Landkreis Wittmund, in einer Grube der älteren Vorrömischen Eisenzeit zu Tage kam. Die Grube enthielt zunächst wenig Spektakuläres: Keramik, Holzkohle, eine Flintklinge, das Fragment eines Spinnwirtels und Reibsteinfragmente aus Granit. Doch […]
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Kugelboden-Grapenbeine-Kochtopf
Bereits vor einigen Jahren wurden im Großen Meer zahlreiche Kugeltöpfe aus der Zeit zwischen 900 n. Chr. und 1300 n. Chr. gefunden. Aufgrund der Überlagerung mit Schlick des Gewässers konnten diese zu großen Teilen vollständig geborgen werden. Kugeltöpfe stellen die universale Gefäßform vom 10. bis zum 13. Jahrhundert dar. Vereinzelt gibt es in dieser Zeit […]
Glas-Glasur-Kochtopf
Im Herbst 2015 wurde am Roten Siel in Emden in einer Grabenverfüllung umfangreiches Abfallmaterial aus dem Bereich Tafel, Küche und Vorratshaltung gefunden. Aufgrund eines mit Inschrift datierten Bauerntanzkruges aus dem Jahr 1587 kann dieser Abfall in die Zeit um 1600 bzw. in das frühe 17. Jahrhundert datiert werden. Die Kochtöpfe der frühen Neuzeit zeigen andere […]
Schwer beladen in die Ferne
Von 2001 bis 2016 war die Ostfriesische Landschaft in der Ortschaft Westerholt (Ldkr. Wittmund) aktiv und untersuchte im Neubaugebiet „An der Mühle“ eine große Siedlung der Römischen Kaiserzeit und der frühen Völkerwanderungszeit. Mehr als 7000 Befunde und 100 000 Funde wurden dabei dokumentiert und geborgen. Im Frühjahr 2015 wurde ein Brunnen im Siedlungsbereich archäologisch untersucht, […]
Mit fremden Federn geschmückt
Mitten im Bereich der zwischen 2001 und 2016 kontinuierlich ausgegrabenen kaiserzeitlich bis frühvölkerwanderungszeitlichen Siedlung in Westerholt „An der Mühle“ wurde im Sommer 2013 ein Körpergrab entdeckt, das einige Überraschungen bereit hielt. Die annähernd rechteckige Grube enthüllte beim Ausgraben einige ungewöhnliche Beigaben: Zunächst ließ sich das Fragment einer einzelnen bunt verzierten Glasperle mit umlaufendem rotem Streifen […]
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Auf leisen Sohlen
Nördlich der Ortschaften Westerholt, Schweindorf und Utarp wurde in den letzten Jahren ein großer Windpark ausgebaut. Entlang dieser Linie verläuft der nördliche Rand der zentralen Ostfriesisch-Oldenburgischen Geest, der höherliegenden, aus glazialen Ablagerungen bestehenden Sandlandschaft. Nach Norden bis zur heutigen Küstenlinie dehnt sich die Nordseemarsch aus. Auch schon in der Vergangenheit befand sich hier eine natürliche […]
Seeräubergold
Im Jahre 1978 staunte ein Landwirt in Wrisse nicht schlecht, als er seine Kühe von der Weide in den Stall holte. Die Tiere gingen täglich zweimal diesen Weg, doch an jenem Tag brachten sie etwas Besonderes mit: Vor dem Stall blieb etwas golden Blinkendes zurück, das sich bei genauerem Hinsehen als eine Goldmünze zu erkennen […]
Pfeife rauchen inkognito
Als im Jahre 2015 die Gräben um das Schloss Evenburg in Loga gereinigt wurden, gab es das eine oder andere Fundstück zu begutachten. Auffälligstes Stück war eine Porzellanpfeife mit bunter Bemalung. In Gold und Blau, aber auch mit etwas Rot ist das Wappen derer von Boeselager dargestellt. Es zeigt zwei mit dem Blatt nach oben […]
„Leute kauft Töpfe – kauft römische Töpfe“
Bei Ausgrabungen in Westerholt wurden in den Jahren 2001 bis 2016 Teile einer Siedlung aus Römischen Kaiserzeit und der frühen Völkerwanderungszeit ausgegraben, also aus der Zeit der ersten fünf Jahrhunderte nach Christi Geburt. Darunter befanden sich Grundrisse von über 20 Häusern, zugehörigen Speichern, Grubenhäusern und Brunnen. Unter den Fundstücken sind einige bemerkenswerte Objekte, die Kontakte […]
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Bronzezeitliche Bogenschützen
Im Frühjahr 2016 sollte in der Nähe der Ortschaft Filsum im Landkreis Leer eine etwa 0,4 ha große Fläche für einen Legehennenstall bis auf den anstehenden Sand abgezogen werden. Bereits bei ersten archäologisch begleiteten Suchschnitten wurden zahlreiche Pfostengruben erkannt. Insgesamt wurden 375 archäologische Befunde auf der Baufläche dokumentiert. Nach den oberflächennahen Funden zu urteilen, datieren […]
Bunte Bilder für Bürger und Bauern
Archäologie in der Stadt beginnt direkt unterhalb der wieder und wieder überbauten Flächen, und der Versuch, die Geschichte einer städtischen Parzelle zu rekonstruieren, führt zunächst unweigerlich in die jüngere Vergangenheit der letzten drei oder vier Jahrhunderte. Die schon seit dem 17. Jahrhundert fast industriell organisierte keramische Manufakturproduktion schlägt sich in einem gewissen Wiedererkennungswert der verschiedenen […]
Hund – Katze – Maus
Bei Ausgrabungen in unmittelbarer Nachbarschaft zur mittelalterlichen Kirche in Marienhafe wurden 2016 einzelne Backsteine von einem zum Teil abgebrochenen Gebäude gefunden. Auf diesen sind die Pfotenabdrücke von Schafen oder Ziegen zu sehen. Immer mal wieder werden mittelalterliche Backsteine gefunden, auf denen seltsame Eindrücke zu erkennen sind, die sich bei genauerer Betrachtung oft als Trittspuren von […]
Deine Spuren im Sand
Im April 2017 erreichte das Archäologische Forschungsinstitut eine kuriose telefonische Anfrage. Eine Zeitzeugin erinnerte sich an eine Untersuchung in ihrer Kindheit in Osterhusen, etwa 400 Meter östlich der Dorfwurt Funnix. Zu dieser Zeit, im November 1955, wurde für den Neubau einer Tankstelle eine Baugrube ausgehoben. Der Berdumer Arbeiter Johann Folkerts entdeckte dort in etwa drei […]
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Bier
2013 wurden bei der Sanierung der historischen Altstadt Aurichs weite Teile des alten Hafens archäologisch untersucht. An seinem südlichen Abschnitt mündete einst ein Speisegraben ein, der den Hafen mit frischem Wasser versorgte. In diesem Bereich war das ehemalige Hafenbecken mit Ziegelschutt und Flaschen verfüllt. Einige der Flaschen waren noch vollständig intakt. Sie stammen von heute […]
Was vom Tage übrig blieb
Man muss sich beeilen, wenn man etwas sehen will, alles verschwindet… Paul Cézanne (1839 – 1906), französischer Maler* Die Archäologie ist eigentlich eine Wissenschaft, die sich mit Vergangenem auseinandersetzt, mit Dingen, die im Boden verborgen oder Dingen, die sogar schon wieder zu Erde geworden sind. Aber es gibt auch eine Archäologie der Gegenwart, die sich […]
Zeit zu ernten
Zwischen den Ortschaften Westerholt und Tannenhausen wurden 1900/1901 sechs Flintsicheln entdeckt. Der Fund datiert in den Zeitraum zwischen 1300 v. Chr. und 750 v. Chr. und damit in die in die jüngere Bronzezeit. Die Sicheln lagen an einer Stelle zusammen – ein Hortfund. Das bedeutet, dass sie mit einer Absicht niedergelegt worden sind. Nicht unbedingt […]
Zwei Fliegen mit einer Klappe
Dieser große Krug aus dem 16. Jahrhundert wurde bei Ausgrabungen auf der Burgstelle in Klein Borssum gefunden. Er befand sich ohne seinen Boden in einer oberen, also relativ jungen Kleischicht. Bei Krügen dieser Art handelt es sich zwar um Gebrauchsgeschirr, solche großen Exemplare werden aber eher selten in dieser Vollständigkeit ausgegraben. Wozu aber wurden die […]
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Ich bin dann mal weg
Spätestens seit diesem Buchtitel von Hape Kerkeling weiß man in Deutschland wieder, was pilgern ist – oder zumindest so ungefähr: Man geht zu Fuß mit Hightech-Trekkingausrüstung nach Santiago de Compostela. Doch das Pilgern hat seine Ursprünge in sehr viel älterer Zeit und war „damals“ ein durchaus das Leben prägendes Ereignis. Bereits in der Antike machten […]
Als das Meer weit weg war
Die Dünen am Nordweststrand der Insel Spiekeroog offenbarten in den Sommern 2016 und 2017 die Überbleibsel von gleich mehreren Epochen: Im Westteil der Leegte wurde Keramik der Neuzeit, ein Stück des Mittelalters und sogar eines der Römischen Kaiserzeit gefunden. Letzteres ist mit Granitgrus gemagert und weist nur wenige Schäden der Oberfläche, sowie keine Abrollungen durch […]
Eine Flasche Korn für Scherben
Im September 1969 wurden bei Kanalisationsarbeiten in 3,6 m Tiefe Fragmente mehrerer Gefäße geborgen. Auf seiner Skizze vermerkte der damalige Landschaftsdirektor Dr. H. Ramm: „Am 18.9.1969 fanden die Kanalisationsarbeiter an der nachbezeichneten Stelle die anliegenden Tonscherben. Bei <roter Strich> die nach Westen zurückgeklappte Spundwand. Dafür eine Flasche Korn gegeben.“ Die so ausgelösten Gefäßreste wurden danach […]
Nicht aus China – aber mindestens genauso gut
Ein Schätzchen aus dem Müll: Im Stadtkern von Aurich wurde in einer Abfallgrube ein zerbrochener Fayenceteller gefunden. Das Zeitzeugnis des frühen 18. Jahrhunderts hat einen Durchmesser von 30 cm und wurde in Harlingen hergestellt. Geschmückt ist der Spiegel des Tellers mit einem äsenden Hirsch inmitten von Bäumen, dessen Umriss in Manganviolett gemalt wurde. Teile des […]
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Pieces of Eight
‘Come away, Hawkins,’ he would say; ‘come and have a yarn with John. Nobody more welcome than yourself, my son. Sit you down and hear the news. Here’s Cap’n Flint—I calls my parrot Cap’n Flint, after the famous buccaneer—here’s Cap’n Flint predicting success to our v’yage. Wasn’t you, cap’n?’ And the parrot would say, with […]
Heute so und morgen so
In Aurich-Sandhorst wurden bereits 1995 westlich der Dornumer Straße und ca. auf Höhe der Straße Osterbusch drei Gräber der Einzelgrabkultur (2800–2450 v. Chr.) ausgegraben. Diese gehört zeitlich in den letzten Abschnitt der Jungsteinzeit. Die Epoche trägt ihren Namen nicht von ungefähr, denn er weist auf den entscheidenden Unterschied zur vorhergehenden Kultur hin. Um Lebensweisen und […]
Dem Kind einen Namen geben…
Als im Jahr 2017 am Steinhaus Bunderhee ein Konvolut an frühneuzeitlichen Dachpfannen freigelegt wurde, fand sich zwischen den Bauschuttresten auch das Fragment eines Glases mit einem auffälligen, sehr plastischen Dekor. Glas kam schon zu römischer Zeit als beliebtes Handelsgut in den Norden und wurde im Rheinland auch vor Ort produziert. Diese Entwicklung wurde jedoch durch […]
Bestattet bei den Ahnen
Von der Bronzezeit bis in die Eisenzeit lässt sich eine beständige Veränderung der Bestattungssitten erkennen. Während im älteren Teil der Bronzezeit (1900–1300 v. Chr.) die Körperbestattung in großen einzelnen Hügeln typisch war, wurde bereits in der jüngeren Hälfte der Bronzezeit (1300–750 v. Chr.) unter von Gräben eingefassten kleinen Hügeln als Brandbestattung begraben. Die Kombination dieser […]
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Kein Gold, aber dennoch wertvoll
Holzfunde sind gewissermaßen das Gold der Archäologen, denn für die Archäologie spielt nicht so sehr der reine materielle Wert eine Rolle, vielmehr möchten wir so viel wie möglich über den Gegenstand erfahren: Wann wurde er hergestellt, woher stammt das Material, aus dem er hergestellt wurde, für was wurde er verwendet? Auch wenn moderne Analyseverfahren wie […]
Männer aus dem Meer
Im Sommer 2016 lasen Spaziergänger bei Niedrigwasser einen menschlichen Unterkiefer am Spülsaum der Nordseeinsel Spiekeroog auf. Der Kiefer war nicht vollständig: Erhalten war lediglich der bogenförmige Unterkieferkörper mit den Backenzähnen. Da es sich um einen besonderen Fund zu handeln schien, wurde er umgehend – und vorbildlich in ein feuchtes Tuch verpackt – an das Archäologische […]
100 Gramm Helgoland
Um das Jahr 2000 fand ein Landwirt ein kleines Feuersteinbeil auf seinem Acker nicht unweit des Geestortes Holtland. Die kleine, genau 100 Gramm schwere Beilklinge (L: 82 mm, B: 46 mm, D: 18 mm) besitzt zwei Besonderheiten, die sie vom Spektrum der üblichen Oberflächenfunde unterscheiden: Sie weist erstens kaum Beschädigungen auf und besteht zweitens aus […]
Schlüssel ohne Schloss
Zwischen 2007 und 2009 wurden im Vorfeld des Baus des Gasspeichers Jemgum umfangreiche Prospektionen und Ausgrabungen durchgeführt. Davon betroffen war auch die Wurt Jemgumkloster, deren Randbereiche und Umfeld untersucht wurden. Sie wurde um 100 v. Chr. errichtet und zählt damit zu den ältesten Wurten Deutschlands. Ursprünglich geht sie auf eine Flachsiedlung der älteren Eisenzeit zurück […]
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Die gekrönte Rose
In Emden Groß Faldern fand von Oktober bis Dezember 2018 im Vorfeld eines geplanten Neubauvorhabens eine archäologische Untersuchung statt. Dabei wurden Mauern und Pflasterungen von bürgerlichen Wohnhäusern freigelegt. Durch zahlreiche Funde wie Keramikscherben und Tonpfeifen kann der Fundplatz in die Zeit vom 16. bis ins 19. Jahrhundert datiert werden. In einem Befund, der vermutlich zu […]
Grobe Keramik für feine Bronze
Der westlich von Leer gelegene Westerhammrich gehört zu den bedeutendsten archäologischen Fundplätzen Ostfrieslands. Die halbinselartige Geestkuppe ist in den 1960er Jahren bedenkenlos zu großen Teilen ausgesandet worden, obwohl deutliche Hinweise auf den Standort eines Megalithgrabes vorlagen. Als in den 1990er Jahren Baumaßnahmen am nördlichen Rand der Kuppe geplant wurden, führte die Ostfriesische Landschaft die notwendigen […]
Alles für die Steinzeit!
2019 übergab die Tochter von Werner Kitz der Ostfriesischen Landschaft ein großes Konvolut steinzeitlicher Funde, die ihr Vater in lebenslanger Arbeit auf den Äckern und Fluren Ostfrieslands aufgesammelt hatte. Es handelte sich dabei um besondere Stücke, die nach dem Tod von Werner Kitz im Jahr 1991 zunächst im Familienbesitz verblieben waren. Werner Kitz war langjähriges […]
Glätten mit Glas
Zwischen 2007 und 2009 wurden vor dem Bau des Gasspeichers Jemgum umfangreiche Prospektionen und Ausgrabungen durchgeführt. Davon betroffen war auch die Wurt Jemgumkloster, deren Randbereiche und Umfeld untersucht wurden. Die Wurt Jemgumkloster wurde um 100 v. Chr. errichtet und zählt damit zu den ältesten Wurten Deutschlands. Sie geht auf eine Flachsiedlung der älteren Eisenzeit zurück […]
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Terra sigillata made in Ostfriesland
Zwischen 1996 und 1998 fanden umfangreiche Ausgrabungen im Bereich der Nortmoorer Düne im Jümme-Niederungsgebiet statt. Die Rettungsgrabungen konnten vor allem eine intensive Besiedlung in der Römischen Kaiserzeit vom 1. bis zum 4. Jahrhundert dokumentieren. Auch im frühen und hohen Mittelalter wurde die hoch gelegene Düne von Menschen bewohnt. Gefunden wurden mehrere Wohn-Stall-Häuser, in denen Mensch […]
Ein Fingerzeig der Geschichte?
1997 wurde im Vorfeld der Erschließung eines Neubaugebiets in Collinghorst im Overledingerland eine Rettungsgrabung durch den Archäologischen Dienst der Ostfriesischen Landschaft durchgeführt. Betroffen war der westliche Bereich eines Sandrückens, der bis zu einer Höhe von + 5 m NN aufragt. 1966 war bei Aussandungsarbeiten im östlichen Teil des Sandrückens eine ältereisenzeitliche Brandbestattung gefunden worden. Obwohl […]
Geheimnisvolles Grab
„Gott, was ist Glück! Eine Grießsuppe, eine Schlafstelle und keine körperlichen Schmerzen, das ist schon viel.“ Theodor Fontane (1819-1898) Was Theodor Fontane hier als „viel“ Glück beschreibt, wird dem Protagonisten der nachfolgenden Geschichte erst nach dem Tode zuteil. Seine Schlafstelle: Ein hölzerner Sarg. In der Grabgrube befindlich: Ein neuzeitlicher (Suppen-) Napf. Und bei Betrachtung […]
Na denn Prost!
Zwischen 2007 und 2009 wurden im Vorfeld des Baus des Gasspeichers Jemgum umfangreiche Prospektionen und Ausgrabungen durchgeführt. Davon betroffen war auch die Wurt Jemgumkloster, deren Randbereiche und Umfeld untersucht wurden. Diese wurde um 100 v. Chr. errichtet und zählt zu den ältesten Wurten Deutschlands. Sie geht auf eine Flachsiedlung der älteren Eisenzeit zurück und war […]
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Ein Tellerrest aus Werraware
Im Emder Stadtkern wurden im Zuge einer Ausgrabung in Groß Faldern Abfälle der frühen Neuzeit aus einem ehemaligen Bürgerhaus geborgen, unter vielen anderen Funden so auch ein auffälliges Stück Keramik. Das Bruchstück gehört zu einem Teller von 28 cm Durchmesser, der sich durch ein Dekor aus einer Kombination von Bemalung (Malhorndekor), Glasur und Ritzdekor (Sgraffitotechnik) […]
Ein Sachse in Ostfriesland
In den Jahren 2018 und 2019 wurde im Bereich nördlich des Auricher Schlosses, auf dem Gelände der alten Post im Vorfeld von Baumaßnahmen eine Ausgrabung durchgeführt. Aus schriftlichen Quellen war bekannt, dass vor dem 1891 errichteten Gebäude der Post auf dem Areal das Anwesen der Familie Stürenburg stand und noch vorher die um 1380 erbaute […]
Mit Pötten fängt man Mäuse?
Im Oktober 2017 wurde bei Notbergungen an der Burg Klein-Borssum ein großer rheinischer Steinzeugkrug gefunden, der fast vollständig im Klei eingegraben war. Als Handelsgut und Weinbehältnis schien er ohnehin schon mehreren Zwecken zu dienen, aber ein ähnlicher, wenn auch wesentlich älterer Fund aus Groß-Borssum eröffnet die Frage, ob dieser Krug noch einmal auf eine andere […]
Der zerbrochene Krug…
Die Ausgrabung 2018 auf dem Grundstück eines Bürgerhauses in Groß Faldern erbrachte sehr viel Fundmaterial, aber auch eine sehr komplexe Stratigraphie von Bodenpflasterungen verschiedener Zeitphasen und Mauerwerk. Im südwestlichen Teil des Grundstücks, zur Wand des Nachbarhauses hin, konnte zudem der Rest eines später unter jüngeren Pflastern verborgenen Kamins freigelegt werden. Neben dem Kamin fand sich […]
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Gesattelt und gespornt
Oft sind es die kleinen Dinge, die dem Archäologen in die Hände fallen, die nicht sofort identifiziert werden können. Metallobjekte aus Kupferlegierungen erhalten sich recht gut im Boden, so auch das Fundstück Nr. 25.5 aus dem Jahr 2011 von der Ausgrabung im Bereich des ehemaligen Auricher Hafenbeckens. Im Verfüllungsmaterial des Hafenbeckens wurde ein ca. 7 […]
Drache – Blume – Taube
Das 1218/1228 gegründete Kloster Ihlow war Zeit seines Bestehens bis zur Reformation nicht nur eines der bedeutendsten ostfriesischen Klöster, es ist auch – neben Kloster Barthe bei Hesel – das am gründlichsten erforschte. Zwischen 1973 und 2008 haben umfangreiche Ausgrabungen viele archäologische Erkenntnisse erbracht und zahlreiche schöne Funde zutage gefördert. So konnten die Lage und […]
Ein Herr aus Amsterdam in Emden….
Die Fliesenwelten aus den Niederlanden, die wie ein häusliches Comicbuch mit vielfältigen Bildergeschichten ehemals ganze Räume schmückten und auch heute noch faszinieren und viele Liebhaber und Sammler finden, sind nach wie vor nicht gänzlich erforscht. Ein ganzer Forschungszweig der Archäologie und Kunstgeschichte beschäftigt sich mit diesem Produkt aus der Hochzeit niederländischer Handelsbeziehungen. Es ist meist […]
Klein und niedlich…
Objekte, die in einem besonders kleinen Format hergestellt worden sind, führen beim Auffinden häufig zu entzückten Ausrufen beim Finder. So auch im Falle unseres hier vorgestellten Fundes, einem besonders kleinen Gefäß. Der Ort Abens war im Frühjahr 2021 Schauplatz einer Notgrabung in der Baugrube für einen Bungalow. Dort waren auf einer relativ kleinen Fläche sehr […]
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Von der Tafel in den Brunnen
Ostfriesland ist bekannt für seinen Wasserreichtum, das bezieht sich nicht nur auf das Meer, sondern auch auf den Regen und die hohen Grundwasserstände. Ostfriesland hat archäologisch gesehen damit einen enormen Vorteil gegenüber vielen anderen Landesteilen Niedersachsens, denn überflutete Wiesen und Grundwasser in der kleinsten Grube sind für den Archäologen ein Glücksfall. Der hohe Grundwasserstand bewirkt, […]
Die inneren Werte….
Seit im Zweiten Weltkrieg große Teile der Emder Altstadt zerstört worden sind, hat auch der Städtebau der Nachkriegszeit nicht gerade dazu beigetragen, dass ein Gang durch das Zentrum der Emder Altstadt zwischen der Großen Kirche und dem Ratsdelft eine reine Augenweide ist. So auch an der Straße „Am Burggraben“, wo ein allseits bekannter Discounter mit […]
Sagenhafte Gewebe
Im Frühjahr 2019 fand ein Grundstücksbesitzer aus Hinte auf seinem Acker nahe der Gemarkungsgrenze zu Westerhusen ein vollständiges Webgewicht. Leider handelt sich vermutlich um einen verschleppten Fund, da ein Großteil der Erde auf dem Acker nach Angaben des Finders angefahren worden war; die Herkunft ist unbekannt. Aber dennoch steht das Webgewicht für einen wichtigen Teil […]
Ein schöner Fuß….
Die Ausgrabung einer kleinen Parzelle in Faldern hat eine Vielzahl interessanter Funde ans Tageslicht gebracht. Auf dem Grundstück haben sich die unteren Lagen der ursprünglichen Bebauung in Form von Pflastern und Keller- und Fundamentmauern erhalten und bezeugen eine rege Bautätigkeit in Emdens Blütezeit. Das reichhaltige Fundmaterial gibt einen sehr guten Einblick in die Ausstattung eines […]
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Das Land der verschwundenen Grabhügel
Streng genommen kein Titel, den Ostfriesland allein für sich verbuchen könnte. Man vermutet, dass – wie einst auch die eindrucksvollen Großsteingräber – tausende von Grabhügeln aus den unterschiedlichsten Jahrhunderten das urgeschichtliche Landschaftsbild Norddeutschlands prägten. Mittlerweile sind fast alle verschwunden. Die einzigen, die sich halten konnten, waren solche, die bis heute im Wald liegen und solche, […]